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Band 61: Heiliges Land – Türkische Post in Palästina 1851–1918 – Die Itamar Karpovsky Sammlung
164 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag, in Englisch und Deutsch
79.00 CHF
Band 62: Argentinien – Corrientes 1856–1880 – Die Pablo Reim Sammlung
Die international bekannte Buchreihe „Edition d’Or“ zählt mit diesem am 18. Mai 2022 bei der Ausstellung HELVETIA 2022 in Lugano vorgestellten neuen Band bereits das 62. (!) Werk, das ebenso wie alle Vorgänger einer wahrlich exzeptionellen Sammlung gewidmet ist. Der Argentinier Pablo Reim (*1955) ist Südamerika-Philatelisten gut bekannt, denn bereits seine früheren Argentinien- und Altbrasilien-Exponate zählten zu den Ausnahmesammlungen, wie man sie kaum einmal sieht. Reims Großvater mütterlicherseits stammte aus Stuttgart, Pablo Reim lebte selbst längere Zeit als Kind in São Paulo/Brasilien, so dass sich sein Interesse für brasilianische Dom Pedro-Ausgaben oder die „Ochsenaugen“, Brasiliens erste Markenausgabe, leicht erklären lässt. 2011 stellte er erstmals in Cordoba/Argentinien seine „Corrientes“-Sammlung aus, die auf Anhieb Großgold gewann und zum „Ausstellungs-Champion“ gekürt wurde. Ein Jahr später gab es erneut Großgold bei der INDONESIA 2012 in Jakarta. Und bei der diesjährigen LONDON 2022 erreichte sie einmal mehr Großgold und einen Ehrenpreis.
Wo aber liegt Corrientes? Corrientes war eine Provinz der Argentinischen Konföderation, später der Argentinischen Republik. Wer einen Blick in den MICHEL-Katalog wirft, dem werden die Preisnotierungen für die bis 1880 an den Postschaltern damals verfügbaren Marken nicht sonderlich hoch erscheinen. Also kein „schwieriges“ Sammelgebiet? So leicht kann man sich täuschen, wenn man erst einmal in die Tiefe geht. Denn dann hat Corrientes so manches zu bieten, was einem philatelistischen Connaisseur mit der Zunge schnalzen lässt. Breits Reims dreisprachige (dt./engl./span.) Einführung in das Sammelgebiet macht dies deutlich und erklärt, wie und warum diese den französischen CERES-Marken so ähnlichen Briefmarken entstanden sind, wer alles seine Finger mit im Spiel hatte, welche Portostufen und -perioden jeweils galten und wie die Briefmarkenbogen gedruckt wurden. Corrientes hatte Mitte der 1850er-Jahre nur etwa 70.000 Einwohner. Verständlich, dass frankierte Post alles andere als Massenware ist.
In der Sammlung stellt Pablo Reim chronologisch geordnet die einzelnen markenausgaben vor. Die Un Real M. C. auf blauem Papier (1856), die Provisorische Ausgabe (3 Cents) auf blauem Papier mit amtlichen Federzeug (1860), die (3 Cent) ohne Wertschild auf blauem Papier (1860), dito die 2 Cent ohne Wertschild auf gelb-grünem Papier (1864) sowie auf blau-grünem (1865) und 2 Cent/3 Cent ohne Wertschild auf gelbem Papier (1867), gefolgt von der 3 Cent ohne Wertschild auf dunkelblauem Papier (1871) und den 3 Cent-Ausgaben ohne Wertschild auf fünf verschiedenen andersfarbigen Papieren. Der fiskalischen Verwendung der Marken 1879/80 sowie den Nachdrucken von 1877/80 gelten weitere Betrachtungen und Dokumentationen.
Spätestens an dieser Stelle des 161-Seiten-Buches wird dem Leser deutlich, wie komplex und alles andere als einfach eine Spezialisierung dieser Marken ist. Denn es sind eben die „Spezialitäten“, mit denen die Pablo Reim-Sammlung aufwarten kann. Zum Beispiel mit einem ungebrauchten 8er-Block der Un Real von 1856, von denen es überhaupt nur drei heute noch gibt oder das einzige bekannte Kehrdruck-Paar derselben Marke. Reim gelang es, sieben Typen der ersten Ausgabe auf Briefen zu belegen, auch verschiedene Federstrichentwertungen und Stempel, Marken mit Zwischensteg, seltene Destinationen und größte Einheiten auf Brief. Das „Feuerwerk“ der Besonderheiten und kleinen wie großen Raritäten entfacht er bei jeder der oben genannten Ausgaben. Nicht selten liest man davon, dass ein Brief jeweils mit der größten bekannten Einheit frankiert ist oder nur wenige Briefe überhaupt in einer Portophasenzeit bekannt sind. Komplette Druckbögen wechseln mit Teilbögen ab, als ob diese häufig seien – was sie aber nicht sind.
Um es kurz zu sagen: Dieses Buch gehört in die Hand eines jeden Sammlers, der sich einmal mit diesem Gebiet näher auseinandersetzen will. Denn es bietet weit mehr an Information und Anschauungsmaterial als jeder Katalog, selbst jeder Spezialkatalog. Es ist eine unerlässliche Hilfe, dieses Sammelgebiet in seiner Vielfalt besser zu verstehen und einzuschätzen. Perfekt gestaltet und hervorragend – wie alle Bände dieser Buchreihe – produziert.
— Wolfgang Maaßen (AIJP)
172 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag, in Englisch und Deutsch
Wo aber liegt Corrientes? Corrientes war eine Provinz der Argentinischen Konföderation, später der Argentinischen Republik. Wer einen Blick in den MICHEL-Katalog wirft, dem werden die Preisnotierungen für die bis 1880 an den Postschaltern damals verfügbaren Marken nicht sonderlich hoch erscheinen. Also kein „schwieriges“ Sammelgebiet? So leicht kann man sich täuschen, wenn man erst einmal in die Tiefe geht. Denn dann hat Corrientes so manches zu bieten, was einem philatelistischen Connaisseur mit der Zunge schnalzen lässt. Breits Reims dreisprachige (dt./engl./span.) Einführung in das Sammelgebiet macht dies deutlich und erklärt, wie und warum diese den französischen CERES-Marken so ähnlichen Briefmarken entstanden sind, wer alles seine Finger mit im Spiel hatte, welche Portostufen und -perioden jeweils galten und wie die Briefmarkenbogen gedruckt wurden. Corrientes hatte Mitte der 1850er-Jahre nur etwa 70.000 Einwohner. Verständlich, dass frankierte Post alles andere als Massenware ist.
In der Sammlung stellt Pablo Reim chronologisch geordnet die einzelnen markenausgaben vor. Die Un Real M. C. auf blauem Papier (1856), die Provisorische Ausgabe (3 Cents) auf blauem Papier mit amtlichen Federzeug (1860), die (3 Cent) ohne Wertschild auf blauem Papier (1860), dito die 2 Cent ohne Wertschild auf gelb-grünem Papier (1864) sowie auf blau-grünem (1865) und 2 Cent/3 Cent ohne Wertschild auf gelbem Papier (1867), gefolgt von der 3 Cent ohne Wertschild auf dunkelblauem Papier (1871) und den 3 Cent-Ausgaben ohne Wertschild auf fünf verschiedenen andersfarbigen Papieren. Der fiskalischen Verwendung der Marken 1879/80 sowie den Nachdrucken von 1877/80 gelten weitere Betrachtungen und Dokumentationen.
Spätestens an dieser Stelle des 161-Seiten-Buches wird dem Leser deutlich, wie komplex und alles andere als einfach eine Spezialisierung dieser Marken ist. Denn es sind eben die „Spezialitäten“, mit denen die Pablo Reim-Sammlung aufwarten kann. Zum Beispiel mit einem ungebrauchten 8er-Block der Un Real von 1856, von denen es überhaupt nur drei heute noch gibt oder das einzige bekannte Kehrdruck-Paar derselben Marke. Reim gelang es, sieben Typen der ersten Ausgabe auf Briefen zu belegen, auch verschiedene Federstrichentwertungen und Stempel, Marken mit Zwischensteg, seltene Destinationen und größte Einheiten auf Brief. Das „Feuerwerk“ der Besonderheiten und kleinen wie großen Raritäten entfacht er bei jeder der oben genannten Ausgaben. Nicht selten liest man davon, dass ein Brief jeweils mit der größten bekannten Einheit frankiert ist oder nur wenige Briefe überhaupt in einer Portophasenzeit bekannt sind. Komplette Druckbögen wechseln mit Teilbögen ab, als ob diese häufig seien – was sie aber nicht sind.
Um es kurz zu sagen: Dieses Buch gehört in die Hand eines jeden Sammlers, der sich einmal mit diesem Gebiet näher auseinandersetzen will. Denn es bietet weit mehr an Information und Anschauungsmaterial als jeder Katalog, selbst jeder Spezialkatalog. Es ist eine unerlässliche Hilfe, dieses Sammelgebiet in seiner Vielfalt besser zu verstehen und einzuschätzen. Perfekt gestaltet und hervorragend – wie alle Bände dieser Buchreihe – produziert.
— Wolfgang Maaßen (AIJP)
172 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag, in Englisch und Deutsch
79.00 CHF
Band 63: Grossbritannien – Stahltiefdruck-Ausgaben 1840–1870 – Die Åke Rietz Sammlung
164 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag, in Englisch und Deutsch
79.00 CHF
Band 64: Amerikanische Postschiffe über den Atlantik 1800–1870 – Die Graham Booth Sammlung
160 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag, in Englisch und Deutsch
79.00 CHF
Band 65: Britisch-Indien – Queen Victoria Ganzsachen – Die Sandeep Jaiswal Sammlung
248 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag, in Englisch und Deutsch
99.00 CHF
Richard Schäfer: Kantonalmarken Schweiz. Echt – falsch – verfälscht (Reuterskiöld Nr. II)
Den namhaften Autor Richard Schäfer braucht man keinem Schweizer Philatelisten näher vorzustellen. Er wurde seit 1995 durch seine acht umfangreichen und gehaltreichen Monografien zur Schweizer Philatelie und Postgeschichte weit über die Grenzen des Landes bekannt. Seine Werke zählen zu Recht zu den bedeutenden Standardwerken der Philatelie generell und errangen vielfach bei Ausstellungen erste Preise, ähnlich wie seine eigenen Sammlungen, die er in 45 Jahren zusammengetragen hat.
Eigentlich wollte der heute über 80jährige damit den Stift aus der Hand legen. Aber es kam anders. Denn Isolation und Einsamkeit nach dem Tod seiner Frau vor einigen Jahren spornten ihn erneut an, sich einem Thema zu stellen, zu dem er bereits vor 25 Jahren die ersten Grundsteine mit dem Erwerb einer Fälschungssammlung gelegt hatte: den Fälschungen Altschweizer Marken und deren Urhebern. Mit der Zeit gelang ihm der Erwerb zahlreicher wichtiger Archive, die Experten zusammengetragen hatten. Darunter das Emil Rellstab-Archiv, die Sammlung von A. Stutz, von Carl Walske (Schweiz-Teil, u.a. mit Peter Winter-Imitaten), Paul Butterfield Freeland, A. Kofranek, M. Bürle, M. Weggler und weitere mehr. Unterstützt von seinem Sohn Richard Schäfer jun. trug er somit die wohl größte Fälschungsvergleichs-Kollektion Altschweizer Ausgaben zusammen, die je einmal existiert hat. Wenn man liest, dass in Teil III des Buches allein 3.500 (!) Ganzfälschungen abgebildet und jeweils detailliert mit ihren Merkmalen beschrieben sind, erhält man bereits einen ersten Eindruck von der Einmaligkeit dieses Werkes. Denn Vergleichbares, selbst nur annähernd Vergleichbares, gab es bisher für das Sammelgebiet Altschweiz noch nie.
Warum aber Reuterskiöld II? Damit hat es seine ganz besondere Bewandtnis. 1907 veröffentlichte dieser legendäre Schweiz-Philatelist die 3. Auflage der 1889 sowie 1898 erschienenen Schrift „The Forgeries of the ‚Cantonal‘ Stamps of Switzerland. Auf 36 Seiten gelang es Reuterskiöld damals, 156 Fälschungstypen der zehn Kantonalmarken zu beschreiben, – allerdings fehlte jede Abbildung. Dank des riesigen Fundus ist es Schäfer möglich, nicht nur diese 156, sondern sogar 39 weitere Fälschungstypen zu beschreiben und zu illustrieren. Jeweils in Farbe, jeweils mit ihren genauen Fälschungsmerkmalen, die im Vergleich zu einer echten Marke herausgearbeitet werden. Er selbst schreibt dazu: „Wir sehen es fast als kleines ‚Weltwunder‘ an, dass es uns nach einigen tausend Arbeitsstunden gelungen ist, für jeden Fälschungstypen die jeweilige Marke zu finden, und dies nach mehr als 100 Jahren.“
Schauen wir uns dieses Buch näher an. Es ist aufwändig als Hardcover mit Umschlag und Seiten-Goldschnitt produziert. Im ersten Teil (8 Seiten) werden die Grundlagen, also technische Fragen zu Fälschungen geklärt: Druckverfahren, Papiere, Farben etc. In Teil II (22 Seiten) widmet sich der Autor den Fälschern und den bekannten Fälschungssammlungen. Wertvoll ist dabei ein Vergleich der Identifikationssysteme bei Fälschungen wie von Reuterskiöld, Robert Earée, Cedric Dry und anderen. Der Hauptteil ist der schon erwähnte Teil III, das Fälschungsregister mit 271 Seiten, dem Teil IV (Anhang Quellen, 20 Seiten) folgt. Diese Fülle hier näher zu beschreiben, ist schier unmöglich, sie erschlägt einen. Jeder Philatelist, der sich einmal mit dem Gebiet der Altschweizer Marken näher befasst, sollte dieses Werk sehr aufmerksam studieren. Es kann und wird ihm so manche Fehlinvestitition ersparen.
Wenn man ein „Haar in der Suppe“ finden will, dann wird man auch hier fündig. Nicht nur bei der Typografie der Anführungsstriche, auch bei dem fehlenden Endlektorat der Buchteile, die wohl kurz vor Drucklegung entstanden sind. Sie betreffen aber in erster Linie nur Teil II. Dort wird z.B. auf S. 19 Philip Spiro noch als Chef des Hauses Spiro aus Hamburg vorgestellt (was nicht zutrifft) und auf ein kommendes Buch von „Gerhard Maassen“ zum Thema Spiro verwiesen. Schäfer verwechselt hier Gerhard (Lang-Valchs) und Wolfgang Maassen, die beide an diesem Buch zur Spirofamilie gearbeitet haben. Auf S. 27 heißt der Autor dann „Wolfang Maassen“ (ohne ‚g‘) usw. Seien wir ehrlich: Dies sind Tippfehler, die jedem in der Eile des Gefechtes unterlaufen können. Sie schmälern den Wert und die Bedeutung des Buches in keiner Weise. Es ist jedem uneingeschränkt zu empfehlen!
Bei der Erstpräsentation dieses bemerkenswerten Buches am 18. Mai während der HELVETIA 2022 kündigte Richard Schäfer an, dass er vorhabe, diesem Werk ein weiteres folgen zu lassen: ein Buch über den Fälscher Jean de Sperati und dessen Imitate. Man darf gespannt sein!
— Wolfgang Maassen (AIJP)
Format 21 x 27,5 cm, 315 Seiten, zahlr. Abb., in Farbe, Leinen-Hardcover mit goldener Titel- und Buchrückenprägung, Seiten-Goldschnitt rundum, Schutzumschlag, limitierte Auflage: 250 Exemplare, ISBN 978-3-938538-38-8
Eigentlich wollte der heute über 80jährige damit den Stift aus der Hand legen. Aber es kam anders. Denn Isolation und Einsamkeit nach dem Tod seiner Frau vor einigen Jahren spornten ihn erneut an, sich einem Thema zu stellen, zu dem er bereits vor 25 Jahren die ersten Grundsteine mit dem Erwerb einer Fälschungssammlung gelegt hatte: den Fälschungen Altschweizer Marken und deren Urhebern. Mit der Zeit gelang ihm der Erwerb zahlreicher wichtiger Archive, die Experten zusammengetragen hatten. Darunter das Emil Rellstab-Archiv, die Sammlung von A. Stutz, von Carl Walske (Schweiz-Teil, u.a. mit Peter Winter-Imitaten), Paul Butterfield Freeland, A. Kofranek, M. Bürle, M. Weggler und weitere mehr. Unterstützt von seinem Sohn Richard Schäfer jun. trug er somit die wohl größte Fälschungsvergleichs-Kollektion Altschweizer Ausgaben zusammen, die je einmal existiert hat. Wenn man liest, dass in Teil III des Buches allein 3.500 (!) Ganzfälschungen abgebildet und jeweils detailliert mit ihren Merkmalen beschrieben sind, erhält man bereits einen ersten Eindruck von der Einmaligkeit dieses Werkes. Denn Vergleichbares, selbst nur annähernd Vergleichbares, gab es bisher für das Sammelgebiet Altschweiz noch nie.
Warum aber Reuterskiöld II? Damit hat es seine ganz besondere Bewandtnis. 1907 veröffentlichte dieser legendäre Schweiz-Philatelist die 3. Auflage der 1889 sowie 1898 erschienenen Schrift „The Forgeries of the ‚Cantonal‘ Stamps of Switzerland. Auf 36 Seiten gelang es Reuterskiöld damals, 156 Fälschungstypen der zehn Kantonalmarken zu beschreiben, – allerdings fehlte jede Abbildung. Dank des riesigen Fundus ist es Schäfer möglich, nicht nur diese 156, sondern sogar 39 weitere Fälschungstypen zu beschreiben und zu illustrieren. Jeweils in Farbe, jeweils mit ihren genauen Fälschungsmerkmalen, die im Vergleich zu einer echten Marke herausgearbeitet werden. Er selbst schreibt dazu: „Wir sehen es fast als kleines ‚Weltwunder‘ an, dass es uns nach einigen tausend Arbeitsstunden gelungen ist, für jeden Fälschungstypen die jeweilige Marke zu finden, und dies nach mehr als 100 Jahren.“
Schauen wir uns dieses Buch näher an. Es ist aufwändig als Hardcover mit Umschlag und Seiten-Goldschnitt produziert. Im ersten Teil (8 Seiten) werden die Grundlagen, also technische Fragen zu Fälschungen geklärt: Druckverfahren, Papiere, Farben etc. In Teil II (22 Seiten) widmet sich der Autor den Fälschern und den bekannten Fälschungssammlungen. Wertvoll ist dabei ein Vergleich der Identifikationssysteme bei Fälschungen wie von Reuterskiöld, Robert Earée, Cedric Dry und anderen. Der Hauptteil ist der schon erwähnte Teil III, das Fälschungsregister mit 271 Seiten, dem Teil IV (Anhang Quellen, 20 Seiten) folgt. Diese Fülle hier näher zu beschreiben, ist schier unmöglich, sie erschlägt einen. Jeder Philatelist, der sich einmal mit dem Gebiet der Altschweizer Marken näher befasst, sollte dieses Werk sehr aufmerksam studieren. Es kann und wird ihm so manche Fehlinvestitition ersparen.
Wenn man ein „Haar in der Suppe“ finden will, dann wird man auch hier fündig. Nicht nur bei der Typografie der Anführungsstriche, auch bei dem fehlenden Endlektorat der Buchteile, die wohl kurz vor Drucklegung entstanden sind. Sie betreffen aber in erster Linie nur Teil II. Dort wird z.B. auf S. 19 Philip Spiro noch als Chef des Hauses Spiro aus Hamburg vorgestellt (was nicht zutrifft) und auf ein kommendes Buch von „Gerhard Maassen“ zum Thema Spiro verwiesen. Schäfer verwechselt hier Gerhard (Lang-Valchs) und Wolfgang Maassen, die beide an diesem Buch zur Spirofamilie gearbeitet haben. Auf S. 27 heißt der Autor dann „Wolfang Maassen“ (ohne ‚g‘) usw. Seien wir ehrlich: Dies sind Tippfehler, die jedem in der Eile des Gefechtes unterlaufen können. Sie schmälern den Wert und die Bedeutung des Buches in keiner Weise. Es ist jedem uneingeschränkt zu empfehlen!
Bei der Erstpräsentation dieses bemerkenswerten Buches am 18. Mai während der HELVETIA 2022 kündigte Richard Schäfer an, dass er vorhabe, diesem Werk ein weiteres folgen zu lassen: ein Buch über den Fälscher Jean de Sperati und dessen Imitate. Man darf gespannt sein!
— Wolfgang Maassen (AIJP)
Format 21 x 27,5 cm, 315 Seiten, zahlr. Abb., in Farbe, Leinen-Hardcover mit goldener Titel- und Buchrückenprägung, Seiten-Goldschnitt rundum, Schutzumschlag, limitierte Auflage: 250 Exemplare, ISBN 978-3-938538-38-8
125.00 CHF
EDITION SPÉCIALE: Fürstentum Liechtenstein – Die Sammlung Heinrich Windels
Liechtenstein mag zwar wie Luxemburg zu den europäischen Kleinstaaten gehören, hat aber philatelistisch weit mehr zu bieten, als so manch einer vermuten würde. Windels, 1942 in Schaffhausen geboren, konzentrierte sich seit den 1980er-Jahren auf das Fürstentum Liechtenstein und dessen wechselhafte Geschichte, die bis zum 20. Jahrhundert stark von der ehemaligen Donaumonarchie beeinflusst war. Unterstützt von Götz Schneider gelang es ihm eine erste Spezialsammlung zu entwickeln, dann die bedeutende Liechtenstein-Sammlung von Rolf Goldschagg aus München zu erwerben und so kam ein Fundus zusammen, der seinesgleichen sucht. Sein Exponat errang mehrfach Gold und Großgold und war bei der NABA 2018 in Lugano in 30 Rahmen (!) im Ehrenhof ausgestellt.
Windels dokumentiert die frühe Zeit der Vorphilatelie mit teils einmaligen Briefen, darunter einem Botenpost-Faltbrief vom 9. Juni 1622 aus Vaduz, der bis heute der frühest bekannte Brief aus Vaduz überhaupt ist. Ein- und ausgehende Post werden gewürdigt, dann aber auf mehr als 40 Seiten die Verwendung k.u.k. österreichischer Marken, die in Liechtenstein ab den 1850er-Jahren verwendet wurden. Eine Dokumentation von in Liechtenstein gebrauchten Schweizer Freimarken 1921 schließt sich an, ebenso Kapitel zu Schweizer Postkarten, Porto- und Flugpostmarken. Selbst die Militär-, Luft- und Feldpost in Liechtenstein 1927-1948 bleibt nicht außen vor.
Im Zentrum der Betrachtung stehen allerdings die eigenen Ausgaben Liechtensteins, die zwischen 1912–1953 zuerst in österreichischer Kronenwährung (bis 1920), dann ab 1921 in Schweizer Währung erschienen. Betrachtet man all die Entwürfe, Essays, Probedrucke, Einheiten, gar Bogen, sowie Verwendungen, geht einem das Herz auf, denn eine derartige Vielfalt hat man wohl kaum jemals gesehen. Bezieht man Dienst- und Portomarken mit ein, sind es nahezu 100 weitere Seiten, auf denen ungewöhnliches Material den Blick des Betrachters fesselt. Von den Entwerfern signierte Druckproben, ungezähnte statt gezähnte Ausgaben (die teils noch nicht einmal katalogisiert sind), „Gut zum Druck“-Vorlagen des Vaduzblocks (dieser natürlich auch ungezähnt): es gibt wohl nichts, was es nicht gibt. Zumindest in dieser Ausnahmesammlung.
Für Liechtenstein-Sammler ist dieses Buch jede Empfehlung wert, für andere, die vielleicht Windels Weg einmal folgen wollen, unerlässlich, denn was man hier sieht, findet man in kaum einem Katalog. Zumindest nicht in dieser Vielfalt und Anschaulichkeit.
— Wolfgang Maassen (AIJP)
Format 25,5 x 34 cm, 216 Seiten, zahlr. Farbabb., Hardcover mit Schutzumschlag, Zweisprachig Deutsch/Englisch, Sammlungsseiten nur in Deutsch
Windels dokumentiert die frühe Zeit der Vorphilatelie mit teils einmaligen Briefen, darunter einem Botenpost-Faltbrief vom 9. Juni 1622 aus Vaduz, der bis heute der frühest bekannte Brief aus Vaduz überhaupt ist. Ein- und ausgehende Post werden gewürdigt, dann aber auf mehr als 40 Seiten die Verwendung k.u.k. österreichischer Marken, die in Liechtenstein ab den 1850er-Jahren verwendet wurden. Eine Dokumentation von in Liechtenstein gebrauchten Schweizer Freimarken 1921 schließt sich an, ebenso Kapitel zu Schweizer Postkarten, Porto- und Flugpostmarken. Selbst die Militär-, Luft- und Feldpost in Liechtenstein 1927-1948 bleibt nicht außen vor.
Im Zentrum der Betrachtung stehen allerdings die eigenen Ausgaben Liechtensteins, die zwischen 1912–1953 zuerst in österreichischer Kronenwährung (bis 1920), dann ab 1921 in Schweizer Währung erschienen. Betrachtet man all die Entwürfe, Essays, Probedrucke, Einheiten, gar Bogen, sowie Verwendungen, geht einem das Herz auf, denn eine derartige Vielfalt hat man wohl kaum jemals gesehen. Bezieht man Dienst- und Portomarken mit ein, sind es nahezu 100 weitere Seiten, auf denen ungewöhnliches Material den Blick des Betrachters fesselt. Von den Entwerfern signierte Druckproben, ungezähnte statt gezähnte Ausgaben (die teils noch nicht einmal katalogisiert sind), „Gut zum Druck“-Vorlagen des Vaduzblocks (dieser natürlich auch ungezähnt): es gibt wohl nichts, was es nicht gibt. Zumindest in dieser Ausnahmesammlung.
Für Liechtenstein-Sammler ist dieses Buch jede Empfehlung wert, für andere, die vielleicht Windels Weg einmal folgen wollen, unerlässlich, denn was man hier sieht, findet man in kaum einem Katalog. Zumindest nicht in dieser Vielfalt und Anschaulichkeit.
— Wolfgang Maassen (AIJP)
Format 25,5 x 34 cm, 216 Seiten, zahlr. Farbabb., Hardcover mit Schutzumschlag, Zweisprachig Deutsch/Englisch, Sammlungsseiten nur in Deutsch
79.00 CHF