Dabei war sein ursprünglicher Weg und Ansatz der eines typischen Ländersammlers. Zuerst sammelte er (als 7jähriger!) – wie so viele andere auch – die Marken seines Landes, moderne Ausgaben, dann vertiefte er sich in Brasiliens Marken und spezialisierte sie und kam so zu den Stempeln, zur Geschichte des Landes, zu den frühen Ausgaben, zur Vormarkenzeit und Postgeschichte. Er baute über die Jahre das größte und umfassendste Stempelarchiv zur Kaiserzeit des Landes auf. Erst seit 2000 konzentrierte er sich auf die gesamte Postgeschichte des Landes, zu der seine Sammlung in Jakarta 2012 mit dem FIP-Grand Prix gewürdigt wurde. Schrittweise begann er dann danach, den Fokus auf bestimmte andere Länder Südamerikas zu erweitern und daraus entstand ein neues, in diesem Buch dokumentiertes Exponat, das bereits 2018 bei Ausstellungen in Jerusalem, Prag und zuletzt bei der STOCKHOLMIA 2019 jeweils mit Großgold (in Prag 2018 zusätzlich mit einem Ehrenpreis) ausgezeichnet wurde.
Natürlich ist Brasilien in diesem Buch am stärksten vertreten, immerhin mit rund 70 Seiten. Aber auf den anderen160 Seiten finden sich ausgesuchte Belege aus La Plata (Argentinien), von der Nordatlantikküste, Kolumbien, Venezuela, British-Guayana, Französisch-Guayana, Trinidad, der Pazifik-Küste, Panama, Chile, Bolivien, Ekuador und Peru. Die faszinierenden Belege werden jeweils abgebildet, die Stempel häufig zusätzlich separat, und in ihrem postgeschichtlich relevanten Gehalt beschrieben. Zusätzliche Vermerke zur Seltenheit einzelner Stücke erleichtern dem Leser die Einschätzung des Gebotenen. In dieser Fülle ist dem Rezensenten kein zweites Exponat bekannt, dass diesem bislang auch nur annähernd gleichkommt. Wer sich also einmal mit diesem Thema der südamerikanischen Schiffspostbeförderung näher auseinandersetzen will, kommt an diesem Buch nicht vorbei.
— Wolfgang Maaßen (AIJP)
Großformat, 248 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag, in Englisch und Deutsch