Auction 257-264
-> Deutsch-Französischer-Krieg - Auswirkungen auf die Schweizer Postgeschichte
-> Switzerland
-> Sitting Helvetia perf.
Sitting Helvetia perf.
The BISMARCK Collection
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Lot# : 8513 Sitting Helvetia perf.
1871 (6. Jan.): Tüblibrief 25 Rp. grün von Basel nach Colmar im Oberelsass, durch die deutsche Feldpost geöffnet, rücks. mit blauem Zweizeiler "Auf militärischen / Befehl geoeffnet" versehen und Ankunftsstp. Colmar vom gleichen Tag. Verwendung des deutschen 25 Rappen Tarifs in das Elsass, ein schöner Zensurbrief, Attest Eichele (2015).rnProvenienz: Sammlung Raymond PittierStarting bid : 600 CHFHammer price : not soldLot# : 8514 Sitting Helvetia perf.
1871 (20. März): Umschlag von Zürich über deutsche Feldpost an einen bayrischen Infanteristen bei Speyer, frankiert mit Sitzender 10 Rp. rot, klar und übergehend entw. "ZÜRICH 20 III 71 IX FILIALE". Portogerecht frankiert mit 10 Rappen für den schweizerischen Portoanteil, der deutsche Teil war in der Feldpost ja portofrei. Rechts grob geöffnet und rückseitig gestützt, ein interessanter Beleg, Attest Eichele (2019).rnProvenienz: Sammlung Raymond PittierStarting bid : 300 CHFHammer price : 480 CHFLot# : 8515 Sitting Helvetia perf.
1871 (13. Jan.): Tüblibrief von Basel über deutsche Feldpost an einen Premierlieutnant in der fliegenden Kolonne von Adalbert von Dobschütz im südlichen Elsass, klar nebengesetzt entw. "BASEL 13 I 71 - 5 BR. EX.". Portogerecht frankiert mit 10 Rappen für den schweizerischen Portoanteil, der deutsche Teil war in der Feldpost ja portofrei. Leichte Alterungsspuren, ein interessanter Beleg, Attest Eichele (2019).rnProvenienz: Sammlung Raymond Pittier; Sammlung Robert Fürbeth.Starting bid : 300 CHFHammer price : 300 CHFLot# : 8519 Sitting Helvetia perf.
1870 (13. Nov.): Umschlag eines Franzosen aus dem Kriegsgefangenenlager in Mainz, zunächst versandt nach Vevey in der Schweiz und von dort nach Brüssel. Vorderseitig frankiert mit Okkupationsausgabe Elsass-Lothringen 20 C. blau (Mi 6/I), klar entw. "MAINZ 13 11 70" mit nebenges. Stp. "KÖNIGL. PREUSS. GOUVERNEMENT DER FESTUNG MAINZ" und gefasstem "POST FREI / L.VERF. 7/8 70", beide in blau, rücks. Ankunftsstp. Vevey (14. XI. 70). Am Folgetag frankiert mit Sitzender 30 Rp. ultramarin (SBK 41), entw. mit dem gleichen Datumsstp., nebenges PD im Kästchen, rücks. belgischer Eingangsstp. "ALLEMAGNE PAR VERRIERES 17 NOV 70" und Ankunftsstp. "BRUXELLES 17 NOV 70". Für Post der Kriegsgefangenen galt eigentlich Portofreiheit. Atteste Spalink (1997), Marchand (1997), Calves (1997), Robineau (1997), Eichele (2003).rnReferenz: Ein ideales Pendant zum vorherigen Los mit einer Frankatur des Norddeutschen Postbezirks, der vier Tage später von Mainz abging. Ein weiterer Brief aus der gleichen Korrespondenz mit einer 20 C. - Marke der Besetzungsausgabe von Elsass-Lothringen befand sich in der Sammlung von Erivan Haub (Köhler-Auktion (Juni 2020), Los 316), insgesamt sollen vier derartige Kombination aus Okkupationsmarken und Sitzender bekannt sein.rnProvenienz: Sammlung Richard Schäfer Sr. (2005); Sammlung Louis Francois.rnStarting bid : 3,000 CHFHammer price : 5,500 CHFLot# : 8520 Sitting Helvetia perf.
1871 (3. Apr.): Umschlag aus Les Brenets an einen franz. Kriegsgefangenen in Krekow in Pommern, frankiert mit Sitzender 25 Rp. grün, sauber und übergegend entw. "LES BRENETS 3 IV 71" mit nebenges. "P.D." im Kästchen und deutschem einseitig gefasstem FRANCO. Ab dem 1. September 1870 galt für Post an Kriegsgefangene eigentlich Portofreiheit, der Brief wäre demnach um den deutschen Portoanteil von 15 Rappen überfrankiert. Attest Eichele (2019).rnProvenienz: Sammlung Raymond PittierStarting bid : 300 CHFHammer price : 550 CHFLot# : 8524 Sitting Helvetia perf.
1870 (17. Nov.): Umschlag eines Franzosen aus dem Kriegsgefangenenlager in Mainz, zunächst versandt nach Vevey in der Schweiz und von dort nach Brüssel. Vorderseitig frankiert mit NDP 7 Kr. ultramarin (Mi 10), zart entw. "MAINZ 17 11 70" mit nebenges. Stp. "KÖNIGL. PREUSS. GOUVERNEMENT DER FESTUNG MAINZ" und gefasstem "POST FREI / L.VERF. 7/8 70", beide in blau, rücks. Ankunftsstp. Vevey (19. XI. 70). Noch am selben Tag frankiert mit Sitzender 30 Rp. ultramarin (SBK 41), entw. mit dem gleichen Datumsstp., nebenges PD im Kästchen, rücks. Ankunftsstp. "BRUXELLES 22 NOV 70". Ab dem 1. September 1870 galt für Post an Kriegsgefangene eigentlich Portofreiheit, der Absender wollte hier wohl ganz sicher gehen, dass sein Brief auch wirklich ankam. Signiert Calves; Attest Eichele (2019).rnProvenienz: Sammlung Louis Francois.rnReferenz: Briefe aus der gleichen Korrespondenz, aber mit einer 20 C. - Marke der Besetzungsausgabe von Elsass-Lothringen frankiert, befanden sich in den Sammlungen von Richard Schäfer Sr. (siehe das folgende Los) und Erivan Haub (Köhler-Auktion (Juni 2020), Los 316).Starting bid : 2,000 CHFHammer price : 4,600 CHFLot# : 8535 Sitting Helvetia perf.
1871 (31. Jan.): Tüblibrief 5 Rappen braun mit Zusatzfrankatur Sitzende 25 Rp. grün, versandt von Herisau nach Paris während der deutschen Postblockade. Ankunftsstempel erst am 18. Februar. Sehr selten, anbei Zeitungsextrabeilage zur Kapitulation von Paris, Attest Eichele (2019) . rnProvenienz: Sammlung Harlan StonernEinordnung: Post nach Paris wurde von der deutschen Verwaltung in Versailles zurück behalten. Diese Post wurde erst nach der Kapitulation Frankreichs am 29. Januar ab dem 14. Februar sukzessive wieder freigegeben.Starting bid : 500 CHFHammer price : 500 CHFLot# : 8537 Sitting Helvetia perf.
1871 (3. Feb.): Vollständiger Faltbrief von Trelex als Schmuggelbrief nach Paris während der deutschen Postblockade, frankiert mit sechs Einzelwerten der Sitzenden 5 Rp. braun (mittlere Marke mit Bug und Einriss), je zart entw. mit Zwergstp. "TRELEX 3 II", roter franz. Grenzübergangsstp. und schwarzer PD nebengesetzt, kein Ankunftsstempel. Sehr seltener Schmuggelbrief an der deutschen Blockade vorbei, Attest Eichele (2019).Starting bid : 300 CHFHammer price : 400 CHFLot# : 8538 Sitting Helvetia perf.
1870 (9. Aug.): Umschlag von Glarus, geleitet über Frankreich statt über Baden nach Ballymote in Irland, frankiert mit Sitzender 25 Rp. grün im waagr. Paar, je zart entw. mit Bahnpoststp. "CHUR - ZÜRICH - CHUR 9 VIII 70 88" mit nebenges. schwarzem Stabstp. GLARUS, PD im Rahmen und blauem franz. Grenzübergangsstempel, rücks. Ankunftsstempel. Der handschr. Leitvermerk "Angleterre via France" zeigt den neuen Weg an, da durch die Kampfhandlungen des Deutsch-französischen Krieges ein Transport über Baden unmöglich war. Umschlag mit Fehlern, aber eine seltene Verwendung, der Tarif war nur vom 1. - 19. August 1870 in Kraft. Attest Eichele (2018).rnProvenienz: Sammlung Harlan Stone; Sammlung Adrian Benz, 28. Bach-Auktion (Nov. 2018), Los 5057.Starting bid : 1,000 CHFHammer price : 1,900 CHFLot# : 8539 Sitting Helvetia perf.
1870 (31. Juli): Umschlag von Château d'Oex nach Roslyn in den USA, von dort weitergeleitet nach Hanover, New Hampshire, frankiert mit Sitzender 25 Rp. grün (2) und 30 Rp. ultramarin, je zart entw. "CHATEAU D'OEX 31 (Juli) 70". Länder-Mischfrankatur mit USA 3 Cents grün für das inneramerikanische Porto. Nebenges. schwarzer PD, rücks. Transit Basel und vorders. "ROSLYN AGO 17". Attest Hermann (2018).rnProvenienz: Sammlung Harlan Stone.rnEinordnung: Die schweizerische Frankatur von 80 Rappen ist eigentlich um 30 Rappen überfrankiert, wäre bei einem Versand ab dem folgenden Tag aber korrekt gewesen. Auch bei Post in oder über die USA führte die Verlagerung der Postwege zu Beginn des Deutsch-französischen Krieges zu einer Tariferhöhung.Starting bid : 1,000 CHFHammer price : 1,300 CHFLot# : 8540 Sitting Helvetia perf.
1871 (6. Feb.): Umschlag aus London, weitergeleitet nach Genf, dort zur Post nach Jerez-de la Frontera in Spanien gegeben, frankiert mit Sitzender 5 Rp. braun (senkr. Bug), 20 Rp. orange (2), 25 Rp. grün und 30 Rp. ultramarin, je zart entw. mit "GENEVE 6 II 71 - 3" mit nebenges. schwarzem PD, rücks. Transitstp. Cadiz. Attraktive Vierfarbenfrankatur für einen doppelgewichtigen Brief, direkt nach Kriegsende aus Sicherheitsgründen erst in Genf zur Post gegeben. Atteste Renggli (1996), Eichele (1999).rnProvenienz: Sammlung Richard Schäfer Sr.rnReferenz: Schäfer - Briefpostverkehr Schweiz - Ausland, S. 230.Starting bid : 2,000 CHFHammer price : 7,000 CHFLot# : 8541 Sitting Helvetia perf.
1871 (10. Mai): Tüblibrief 25 Rp. grün mit Zusatzfrankatur Sitzende 25 Rp. grün, versandt von Zürich über Triest und Alexandria nach Samanhoud in Unterägypten, die Freimarke klar und übergehend entw. "ZÜRICH 10 V 71 - 3 BR. EX.", fälschlicherweise mit nebenges. schwarzem PD im Kästchen, handschr. Leitvermerk "Via Trieste" mit rücks. Transitstp. Wien, '40' (Rappen) Weiterfranko für Österreich als Bläuel vermerkt, weitergeleitet nach Alexandria, dort mit Penasson 1 Pi. rot (Eckrundungen oben), frankiert für den innerägyptischen Teil des Weges, entw. "V. R. POSTE EGIZIANE 19 MAG. 1971 M ALESSANDRIA", rücks. Ankunftsstp. Samanhoud vom gleichen Tag. Eine extrem seltene Mischfrankatur Schweiz - Ägypten, es sind nur drei derartige Belege bekannt, dies der einzige mit einem Tüblibrief. In der Zeit der Pariser Kommune von März - Mai 1871 wurde eine Leitung der Post über Marseille vermieden, hier wurde der Weg über Triest gewählt. Signiert Sorani und Holcombe; Atteste Rellstab (1988), Eichele (2019).rnReferenz: Edition d'Or XIII, Schweiz 1854-1882, Die Sylvain Wyler Sammlung, S. 172.rnProvenienz: Sammlung Emile Antonini, DF, Zurich, 13 April 1983, lot 32452; Sammlung Jeidel; Sammlung Seebub.Starting bid : 7,500 CHFHammer price : 7,500 CHFLot# : 8542 Sitting Helvetia perf.
1871 (10. Jan.): Trauerumschlag von Genf nach Constantine in Algerien, frankiert mit Sitzender 30 Rp. ultramarin, üblich gez. (waagr. Bug), zart entw. "GENEVE 10 I 71 - 2 SUCC GARE" mit nebenges. schwarzem PD und franz. Grenzübergangsstempel, rücks. Ankunftsstp. Constantine. Interessanter Brief aus der Schweiz in den algerisch-französischen Befreiungskrieg.Starting bid : 200 CHFHammer price : 650 CHF
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