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Lot# 8151 - Auction 265-273

  • Lot# : 8151 Rayon I light blue

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    Stein A2 Type 40 o/G mit Bogenecke rechts unten zus. mit Rayon II Stein B Type 5 r/u mit Gruppenabstand oben und Teilen der unteren Nachbarmarke, zwei farbintensive und voll- bis überrandige Einzelwerte, je klar, dekorativ, kontrastreich und voll aufgesetzt entw. mit blauem PD mit nebenges. blauem "BERN 19 MAI 1851 12½ NACHM:" auf privatem Faltbrief nach Bischofszell TG, rücks. mit Transit Zürich und Frauenfeld sowie rotem Ankunftsstp. "BISCHOFSZELL 21 MAI 1851". Eine attraktive und sehr frühe Verwendung des Steins A2 in seinem zweiten Monat, ein attraktiver Brief mit zwei besonderen Rayons. Befund Moser (1977); Attest Rellstab (1993) SBK = CHF 1'950.rnBemerkung: Dieses Stück stammt aus der bekannten Korrespondenz an Fräulein Friederike Zellweger in Bischofszell. Diese Korrepondenz enthält einige aussergewöhnlich attraktive und seltene Mischfrankaturen von Paaren der Ortspost mit einer Rayon II, die alle im ersten eidg. Tarif im dritten Briefkreis von Bern nach Bischofszell liefen. Die Corinphila - Karteiregistratur kennt insgesamt elf Briefe mit dieser Frankatur aus dieser Korrespondenz, sieben zwischen dem 1. Juni und 24. Juli 1851 mit dem blauen PD von Bern sowie fünf zwischen dem 9. August und dem 25. August 1851 mit schwarzer eidg. Raute. Diese Stücke sind leider alles Umschläge ohne Briefinhalt und zeigen das gleiche Schriftbild wie das vorliegende Stück. Interessant ist, dass das vorliegende Stück, das zeitlich vor der bisher bekannten Korrespondenz liegt, keine Mischfrankatur mit einem Paar der Ortspost zeigt, sondern eine sehr frühe Verwendung des ersten Stein der hellblauen Rayon I.rnGlücklicherweise ist das vorliegende Stück keine Faltbriefhülle ohne Inhalt, sondern die zweite Seite des Briefes. Dadurch ist es möglich etwas über den Absender dieser Korrespondenz und seine Beziehung zu Fräulein Zellweger zu erfahren. Leider enthält der Brief keine Anrede, da ja die erste Seite fehlt, gezeichnet ist er jedoch mit "Dein A.". Nach Meinung des Beschreibers kann es sich hier nur um den Verlobten und späteren Ehemann von Friederike Zellweger, Herrn Abraham Roth (1823-1880) handeln. Roth stammte aus Märstetten im Thurgau, studierte Philosophie, Staatsrecht und Geschichte in Bonn und Berlin, promovierte ab 1848 in Bern über "Die Zustände der Landgrafschaft Thurgau im 16. und 17. Jahrhundert". Schon 1847 wurde er Redaktor der "Thurgauer Zeitung", 1850 in Bern dann Mitgründer und bis 1864 de facto Chefredaktor des "Bunds", den er in dieser Anfangszeit mitprägte. 1865-70 Herausgeber der "Sonntagspost", 1869-70 Redaktor der "Berner Tageszeitung" und 1871-80 der "Schweizer Grenzpost". Zudem war er Mitgründer des SAC und arbeitete als Reiseschriftsteller. Die 'Zellweger-Korrespondenz' stammt somit von einem der bedeutendsten Journalisten der jungen Eidgenossenschaft.
    Starting bid : 750.00 CHF
    Hammer price : 2,400.00 CHF