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Lot# 783 - Auction 250-256

  • Lot# : 783 Austria

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    Catalogue# : I
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    Nicht verausgabter Wert 1850: 12 Kr. blau, ein farbfrisches Kabinettstück, zartklar und diagonal voll aufgesetzt entw. mit Versuchsabstempelung "Franco". rnIm Februar 1850 hatte die Österreichische Staatsdruckerei den Druckauftrag für die ersten Freimarken von Österreich und der Lombardei-Venetien erhalten, der auch 1 Millionen Stück der 12 Kreuzer und 500'000 Stück der 60 Centesimi für das Porto für Briefe über 20 österreichische Meilen enthielt. Kaum war der gesamte Druckauftrag ausgeliefert, wurde im Vertrag zum Deutsch-Österreichischen Postvertrag ein Porto von 9 Kreuzern für den dritten Briefkreis festgelegt. Damit war der Nachdruck von blauen 9 Kreuzer / 45 Centesimi - Freimarken nötig geworden, während fast die gesamte Auflage der unnötig gewordenen 12 Kreuzer / 60 Centesimi - Marken am 3. Juni 1850 vernichtet wurde. Von der 60 Centesimi-Marke kennt man heute kein einziges Stück, während je nach Quelle sieben oder acht Werte der 12 Kreuzer-Freimarke existieren. Dr. Jerger nennt in seinem Artikel "Die erste österreichische Briefmarkenausgabe vom 1. Juni 1850" in der Festschrift zum 125. Jahrestag der österreichischen Briefmarke (1975) sieben bekannte Stücke, vier mit der Franco-Versuchsabstempelung, weitere zwei mit Federzugentwertung und ein ungebrauchtes Stück mit chemisch entfernter handschriftlicher '9' über der '12'. Auch Huber & Wessely (1976) nennen diese sieben Stück. Im Ferchenbauer-Handbuch ist von einigen Stücken mit Franco-Entwertung die Rede, während Ferchenbauer in der Beschreibung der Sammlung Peter Zgonc von fünf Stücken mit Franco-Entwertung spricht. Dem Beschreiber sind auch fünf Stücke mit Franco-Stempel  bekannt, eines ex Mercury Auction (27.10.1947, Los Nr. 14), eines ex Rothschild, Oberländer & Mondolfo, das im Ferchenbauer-Handbuch auf S. 250 abgebildete Stück, das Stück aus der Sammlung von Peter Zgonc und das vorliegende Stück ex Kirchner.rnEine Rarität ersten Ranges der klassischen österreichischen und europäischen Philatelie, für eine ganz grosse Sammlung, attraktiv und zugleich ungemein bedeutend aus der Sicht des traditionellen Philatelisten wie auch des Postgeschichtlers. Attest Ferchenbauer (1977) Ferchenbauer = € 110'000 / Mi = € 150'000 / ANK (1) = € 150'000.rnProvenienz: 60. Corinphila-Auktion (April 1978), Los 105; Sammlung Fritz Kirchner, 163. Corinphila-Auktion (März 2010), Los 5043.
    Starting bid : 30,000 CHF
    Hammer price : 70,000 CHF