244.-249. Auktion
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Sitz. Helvetia ungez. 'Strubel'
Die Sammlung ERIVAN (1. Auktion)
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Losnr. : 7032 Sitz. Helvetia ungez. 'Strubel'
Münchner Druck II. Druckperiode, 5 Rp. braun vom Bogenrand oben, farbfrisch und allseits weissrandig (verblasste Tintenspuren oben links), zart und voll aufgesetzt entw. mit blauer Genfer Rosette (AW 6). Seltene Spätentwertung mit einer Genfer Rosette auf Strubel, eine ansprechende Marke, Attest Hunziker (1977).Ausruf : 250 CHFZuschlag : 420 CHFLosnr. : 7033 Sitz. Helvetia ungez. 'Strubel'
Münchner Druck II. Druckperiode, 40 Rp. hellgelbgrün vom Bogenrand oben, farbintensives und allseits weissrandiges Prachtstück, je zart und übergehend entw. mit blauer eidg. Raute mit nebenges. blauem "FRIBOURG 20 JAN 55 SUISSE" und blauem PD auf Faltbriefvorderseite nach Annecy in Savoyen. Ein attraktives Stück, Attest Rellstab (1993).rnProvenienz: Sammlung Bilitio, 86. Corinphila-Auktion (Okt. 1993), Los 355.Ausruf : 300 CHFZuschlag : 500 CHFLosnr. : 7034 Sitz. Helvetia ungez. 'Strubel'
Münchner Druck II. Druckperiode, Schweizer Truppen in fremden Diensten 1855: 10 Rp. blau und 40 Rp. grünlicholiv vom Bogenrand oben, beide farbfrisch und weiss- bis überrandig, je klar und leicht übergehend entw. mit blauer eidg. Raute mit nebenges. blauem Zierzweikreisstempel "SARNEN 3 MAI 1855" auf vollständigem, dekorativem Faltbrief an einen Söldner in sizilianischen Diensten, "D. B. Burch / Tenente (Lieutnant) al 1o Reggimento Svizzero in Servizio di S. M. il Re delle Due Sicilie a Napoli", vorderseitig roter Kontrollstempel 'ADGP' (Amministrazione Generale delle Poste) in Neapel, rückseitig römischer Austauschstempel "Transito per lo Stato Pontifico" und roter Ankunftsstempel "NAPOLI 12 MAG.1855". Portogerechter Brief mit Leitung über Österreich und Lega, teilfrankiert bis zum Kirchenstaat mit 50 Rp. im Tarif vom 1. November 1852, rückseitig wurden '9' (Kreuzer) Weiterfranko für Österreich vermerkt, vorderseitig mit '20' Grana taxiert, die vom Empfänger eingezogen wurden. Befund Rellstab (2000).Ausruf : 500 CHFZuschlag : 900 CHFLosnr. : 7035 Sitz. Helvetia ungez. 'Strubel'
Münchner Druck II. Druckperiode, China: Fleurier nach Canton: 40 Rp. lebhaftgrünlicholiv, sieben farbfr. und vorab voll- bis meist überrandige Einzelstücke (dritte, sechste und siebte Marke einseitig berührt resp. angeschnitten) zus. mit 5 Rp. orangebraun und 15 Rp. lebhaftrotkarmin, zwei farbfr. und voll- bis weissrandige Einzelwerte, jede Marke sauber und übergehend entw. mit eidg. Raute mit nebenges. Zierzweikreisstp. "FLEURIER 22 SEPT. 1854", "PD." im Kasten und Leitvermerke "Via Marseille, Suez, Ceylon" und "Via Overland mail" sowie rotem franz. Grenzübergangsstp. "SUISSE 23 SEPT 54 PONTARLIER" auf Faltbrief, rücks. Transit Bahnpost Paris-Lyon, Marseille, Hongkong und Ankunftsstempel "CANTON 13 NO 1854".rnEine attraktive dreifärbige Massenfrankatur auf portogerechtem Brief mit dreifachem französischem Gewicht (15 bis 22½ Gramm) aus bekannter Korrespondenz von Fleurier an die Bower Brothers in Canton, versandt und bezahlt im Tarif vom 1. Januar 1852 aus dem ersten schweizerischen Rayon nach Marseille mit französischem Schiff bis Alexandria. Ab dort zunächst als Overland Mail vor der Fertigstellung des Suez-Kanals und dann weiter mit englischem Schiff über Ceylon und Hongkong in den Freihafen Canton. Dieser zweite Abschnitt wurde bei Ankunft mit 2 Schilling und 8 Pence taxiert und vom Empfänger bezahlt. Anders als der fälschlich abgeschlagene PD-Stempel suggeriert, handelt es sich also nicht um einen bis zum Empfangsort vollbezahlten Brief, sondern nur um einen Teilfranko-Brief nach Alexandria, mehr war zum damaligen Zeitpunkt nicht möglich. Alle späteren Briefe nach China tragen die korrekten PP-Stempel, wahrscheinlich einfach nur ein Missgeschick des Postbeamten bei dieser seltenen frühen Versendung.rnEin aussergewöhnliches Stück, der früheste bekannte frankierte Brief nach China überhaupt und eine sehr frühe Verwendung der Strubel in ihrer zweiten Woche. rnAttest Hermann (2019).rnAusruf : 6.000 CHFZuschlag : 27.000 CHFLosnr. : 7036 Sitz. Helvetia ungez. 'Strubel'
Berner Druck II. Druckperiode, 5 Rp. braun im Viererblock von der Bogenecke links unten, farbintensive und allseits weissrandige Luxuseinheit mit gut ausgeprägtem Relief (unteres Paar ohne Seidenfaden), jede Marke zart und übergehend entw. mit eidg. Raute mit nebenges. rotem "ST. GALLEN 30 MAI 1855 NACHMITTAG:" auf Faltbrief (Briefklappe links fehlend) nach Amden SG mit rücks. Transit Weesen vom Folgetag. Eine aussergewöhnlich seltene Einheit als extrem frühe Verwendung auf portogerechtem Brief im dritten Briefkreis mit doppeltem Gewicht, wunderbar attraktiv, signiert Giulio Bolaffi, A. Bolaffi und Hunziker; Atteste A. Diena (1964), Rellstab (1989) SBK = CHF 5'000.rnProvenienz: Sammlung Burrus, Robson Lowe London (April 1964), Los 863; Sammlung Pedemonte, 81. Corinphila-Auktion (März 1990), Los 233.Ausruf : 2.500 CHFZuschlag : 4.200 CHFLosnr. : 7037 Sitz. Helvetia ungez. 'Strubel'
Berner Druck II. Druckperiode, 10 Rp. blau vom Bogenrand rechts, farbintensiv und dreiseitig weissrandig mit Teilen der linken Nachbarmarke (unten rechts leicht berührt), klar, dekorativ und übergehend entw. mit Tessiner Strahlenstempel CAVIGLIANO in Blau (AW 3639/Bach & Winterstein 68-24) mit nebenges. "LOCARNO 14 JUIL 58 12" auf Briefstück. Attraktiv, Attest Rellstab (1989).rnProvenienz: Sammlung Pedemonte, 81. Corinphila-Auktion (März 1990), Los 235.Ausruf : 200 CHFZuschlag : 700 CHFLosnr. : 7038 Sitz. Helvetia ungez. 'Strubel'
Berner Druck II. Druckperiode, Philippinen Winterthur nach Manila: 1 Fr. mittelgrau und 5 Rp. hellbraun, zwei farbfr. und dreiseitig weissrandige Einzelstücke (beide unten leicht angeschnitten), zus. klar und übergehend entw. mit eidg. Raute in Ländermischfrankatur mit Indien 1854 4 A. dunkelblau & rot, zart und minim übergehend entw. mit achteckigem Handstempel 'B/172', nebenges."WINTERTHUR 7 MAI 56", "P.P." und Leitvermerk "pr Overland mail via Marseille & Alexandria", durchgestrichen und umgeleitet über "Malta & via China", rotem franz. Grenzübergangsstp. "SUISSE 8 MAI 56 St. LOUIS", rotem Postvertragsstp. "7/A. E. J.F" auf Faltbrief (Tintenbruch in Adresse etwas gestützt), rücks. Transit Zürich, Mulhouse, Bahnpost Paris-Marseille, Singapur und Hongkong (25 JU 1856).rnEin unikales Stück, zunächst portogerecht im einfachen französischem Gewicht (bis 7½ Gramm), bezahlt im Tarif vom 15. Dezember 1854 aus dem zweiten schweizerischen Rayon nach Marseille und von dort mit französischem Schiff bis Alexandria. Jedoch in Malta umgeleitet auf ein britisches Schiff bis Alexandria, ab dort zunächst als Overland Mail durch Ägypten vor der Fertigstellung des Suez-Kanals und dann weiter mit englischem Schiff nach Singapur. Dort wurde der Brief von dem Forwarder Rautenberg, Schmidt & Co übernommen, der vorders. seinen blauen Firmenstp. abschlug und die indische Freimarke aufklebte, die mit dem Achteckstempel vom Typ Bengal circle 'B/172' von Singapur entwertet wurde und den Weg nach Hongkong bezahlte, was durch den roten Kastenstp. "INDIA PAID" angezeigt wird. Das spanische Kriegsschiff JORGE JUAN übernahm den Brief, was inwendig mit "rec. 30 June pr Jorge Juan" vermerkt wurde. Bei Ankunft in Manila hatte der Empfänger '2' Reales zu bezahlen. rnTrotz mancher Einschränkungen sicherlich einer der spektakulärsten Auslandsbriefe der Strubelzeit, eine Kombination aus französischer, britscher und spanischer Schiffspost, garniert mit einer durch eine Forwarding Agent aufgebrachten indischen Marke. Die Corinphila Kartei-Registratur kennt nur zwei Strubel-Briefe auf die Philippinen, beide aus der "Schwabe, Manila" Korrespondenz aus Winterthur im März 1856 (Corinphila Auktion im Juni 2016) resp. Mai 1856 (hier angeboten) versendet. Der Brief aus dem März 1856 ging direkt und ohne Einschaltung eines Forwarding Agents in Singapore nach Manila. Aber warum? rnInteressant sind bei der hier angebotenen Kombinationsfrankatur die auffälligen Unterschiede bei der postalischen Behandlung im Vergleich zum Brief vom März 1856: rn- korrigierter handschriftlicher Leitvermerk "per Malta via China"rn- zusätzlicher Absenderstempel des Forwarding Agent in Singaporern- einmalige Zusatzfrankatur mit Indien 4 Anna Briefmarkern- zusätzliche rückseitige Aufgabe- und Transitstempel von SINGAPORE und HONG KONG rn- zusätzlicher roter Stempel "INDIA PAID" rn- ergänzender roter Vermerk "4d", vermutlich von Hong Kong. rnEs ist bislang ungeklärt, warum im Gegensatz zum Brief vom März 1856 der hier angebotene Brief vom Mai 1856 in Singapore dem bekannten Forwarding Agent Rautenberg, Schmidt & Co. ausgeliefert wurde und von diesem anschliessend mit der 4 Anna Marke ergänzend frankiert erneut beim Postamt in Singapore aufgegeben wurde. Ein spannendes Kapitel aus der Pionierzeit der Entwicklung der Ostasien Mail von Europa. rnrnAttest Hermann (2019).rnReferenz: Schäfer - Briefpostverkehr Schweiz Ausland zeigt und diskutiert den Brief auf S. 282.Ausruf : 10.000 CHFZuschlag : 130.000 CHF
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