Losnr. 2769 - 309.-320. Auktion
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Losnr. : 2769 Österreich
1874: 25 Kr. lilagrau im Viererblock rückseitig und 5 Kr. rot Type IIb vorderseitig, alle im feinen Druck, jede Marke einzeln, die Abschläge aber nicht übergehend entw. mit grossem Einkreisstp. "ABGEORD: HAUS WIEN 17 / 4 83m 12. M." mit nebenges. shwarzem Nebenstp. EXPRESS auf Eil-Umschlag nach Kaplitz, Böhmen, rücks. Ankunftsstp. vom Folgetag. Eine portogerechte Verwendung auf nicht eingeschriebenem Expressbrief mit 5 Kreuzern Einheitsporto und 100 Kreuzern für eine Zustellung in ener Entfernung von 1 bis 2 Meilen ausserhalb des Ortes des Abgabepostamtes, ein unikales Stück, Attest Ferchenbauer (2023).rnrnBemerkung: Gerichtet an den Reichsrat - Abgeordneten Matthias Koepl, der am 5. Februar 1875 angelobt worden war und für die Kurie der Landgemeinden (Krumau, Kaplitz, Neuhaus u. a.) im Parlament sass. Das Reichsrat - Abgeordnetenhaus wurde von den Landtagen beschickt, die wiederum mittels des Kurienwahlrechts gewählt wurden. Das Wahlrecht bestimmte bis 1873, dass vier Kurien Vertreter in die Landtage entsandten, die wiederum ihre Vertreter im Reichsrat bestimmten. Die vier Kurien waren: Großgrundbesitz; Städte, Märkte, Industrieorte; Handels- und Gewerbekammern; sowie die Landgemeinden. Das Wahlrecht in den Kurien war an das Erreichen eines bestimmten Bildungsgrads oder eine bestimmte direkte Steuerleistung gekoppelt, was als Zensuswahlrecht bezeichnet wird. Erst 1873 wurde weitgehend die direkte Wahl der Abgeordneten, also ohne Umweg über die Landtage, eingeführt. Für alle Kurien bis auf den Großgrundbesitz wurde das Wahlrecht zudem an das männliche Geschlecht gekoppelt. Die Kurie der Landgemeinden wählte ihre Abgeordneten weiterhin indirekt durch Wahlmänner.rnrnReferenz: Abgebildet und diskutiert in Ferchenbauer, Band II, auf S. 408.Ausruf : 25.000 CHFZuschlag : nicht verkauft