Hansmichael Krug gilt in Deutschland schlechthin als der Experte für die Brustschildausgaben des Deutschen Reiches. Er ist seit 1994 Fachprüfer für diese Ausgaben im Bund Philatelistischer Prüfer, hatte bereits viele Jahre vorher Erfahrungen als Briefmarkenhändler, und seit 1979 als freier Mitarbeiter im Auktionshaus Heinrich Köhler gesammelt. Mehrfach wurde er ins Expertenteam bedeutender Internationaler Ausstellungen berufen, so z.B. für die BELGICA 2006, die BULGARIA 2009 und die ANTWERPIA 2010. Seit 2002 ist er auch Mitglied im Internationalen Prüferbund AIEP, seit 2012 Vorsitzender der ArGe Brustschilde, seit 2020 Mitglied des Consilium Philatelicum. Seine Exponate zur Dominikanischen Republik, seinem zweiten Fachgebiet, und eben zu Brustschildausgaben von 1871–1875 wurden mehrfach mit Gold- und Großgoldmedaillen ausgezeichnet.
In der Einleitung zum Thema dieses Buches schildert Krug, was ihn an dieser Transatlantikpost so faszinierte. Eben der postgeschichtliche Hintergrund mit den Vereinbarungen der Deutschen Reichspost, die große damalige Reedereien mit dem Transit aufgelieferter Post beauftragte, um die Zustellungszeit mehr und mehr zu verkürzen. Auf insgesamt gut 140 Seiten dokumentiert er dann die verschiedenen Transitwege: via Bremen mit Schiffen des Norddeutschen Lloyds, via Hamburg mit solchen der HAPAG und der Adler-Linie, via Hamburg/Frankreich mit Schiffen der HAPAG, via Stettin mit solchen des Baltischen Lloyds und letztlich via Großbritannien. Jeder abgebildete Beleg wird umfangreich mit seinen Laufwegen, aber auch mit Porti und Destinationen beschrieben und die ausgesuchte Qualität und Seltenheit der Belege vielfältiger Art beeindruckt. Ein letztes Kapitel zu den Porti und Bestimmungen ab dem 1. Juli 1875 durch den Allgemeinen Postvertrag rundet das Thema ab. Alles in allem ist auch dieser Band eine Bereicherung für die Editionsreihe, aber auch für jeden interessierten Leser.
— Wolfgang Maassen (AIJP)
176 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag, in Englisch und Deutsch