Tradition und Erfahrung in klassischer Philatelie seit 1919

Pressemitteilung Januar 2021

Erfolgreiche Corinphila-Auktionsserie in Zürich (25.–30. Januar 2021) – Raritäten der Philatelie sorgten für Aufsehen

In der Woche vom 25. bis 30. Januar 2021 präsentierte Corinphila, ältestes Briefmarkenauktionshaus der Schweiz, die Versteigerungsserie der Auktionen 257 bis 264. Trotz der durch Corona bedingten kurzfristigen Absage der „klassischen“ Saal-Auktion, war die Bieterbeteiligung, insbesondere online, geradezu sensationell. Die große Nachfrage nach den in acht Luxus-Auktionskatalogen präsentierten Offerten war an allen Tagen außergewöhnlich hoch und intensive Bieterkämpfe mit hohen Steigerungen keine Seltenheit. Dementsprechend war das Preisniveau in weiten Teilen mehr als bemerkenswert und es war deutlich zu spüren, dass die Philatelie gerade in Zeiten wie diesen für viele Sammler ein echter Lichtblick ist.

Einzigartige Spezialsammlungen von Europa bis Übersee

Eine große Bandbreite wertvoller Lose umfasste das Spitzenangebot der südamerikanischen Staaten, welches unter anderem den dritten Teil des Brian Moorhouse-Nachlasses (258. Auktion) sowie eine Spezialsammlung der 1. Ausgabe Ecuadors (259. Auktion) bereithielt. Von Probedrucken über seltene Marken und Einheiten bis hin zu großen Briefseltenheiten überzeugte das Angebot auf ganzer Linie. Nicht minder beeindruckend waren die Offerten aus der Sammlung Ingenieur Pietro Provera (260. Auktion) mit Schwerpunkten bei Italien und Frankreich sowie weiteren ausgewählten Pretiosen der Sammelgebiete Europas. Die hochgeschätzte „Provera-Qualität“ der zahlreichen Luxus-Stücke ließ die Sammlerherzen höher schlagen. Ein Gesamtzuschlag von CHF 836.000 gegenüber dem Startpreis von CHF 510.000 für die Lose der Kollektion Ing. Pietro Provera (Teil1) spricht für sich.

Mit der Gregory Frantz Sammlung „Schiffs-Dampferlinien mit eigenen Markenausgaben“ kam eine außergewöhnliche Kollektion zum Ausruf, die ebenfalls für Aufsehen sorgte. Die philatelistische Dokumentation all jener Dampferlinien, die privat veranlasste Briefmarken für die Postbeförderung mit ihren Schiffen herausgegeben hatten, umfasste eine einmalige Vielfalt, diverse Seltenheiten inklusive. Die begehrten Stücke fanden großen Zuspruch und der Startpreis von CHF 244.000 wurde mit einem Gesamtzuschlag von CHF 498.000 mehr als verdoppelt.

Höhepunkte der Schweizer Philatelie und die Sammlung ERIVAN

Wie bei Corinphila üblich, erfreute sich das herausragende Schweiz-Angebot großartiger Nachfrage. Die Sammlung „Deutsch-Französischer Krieg – Auswirkungen auf die Schweizer Postgeschichte 1866–1871“ (Auktion 263) präsentierte eine einmalige, postgeschichtlich-dokumentarische Kollektion, die wahrlich ihresgleichen suchte und bereits im Vorfeld als Meilenstein bezeichnet wurde. Dem stand ein umfangreicher Sonderkatalog „Schweiz & Liechtenstein“ (Auktion 264) gegenüber, dessen Angebot von der Klassik bis hin zur Moderne alle Facetten der eidgenössischen Philatelie bereithielt und ebenfalls Spitzenpreise erzielte.

Als „krönender“ Abschluss darf der Verkauf des zweiten Teils der Sammlung ERIVAN „Schweizer Kantonal- und Bundesmarken“ gesehen werden. Insgesamt kamen 42 ausgewählte Raritäten mit einem Startpreis von CHF 636.000 zum Ausruf, welche für CHF 1.5 Mio. (inkl. Aufgeld) verkauft wurden. Unbestrittener Höhepunkt war der legendäre „Greifensee-Brief“, eine Ikone der eidgenössischen Philatelie. Ein anonymer Bieter ersteigerte das wertvolle Stück gegen drei Konkurrenten für CHF 650.000 (inkl. Aufgeld). Das Startgebot lag bei CHF 300.000. Einen sagenhaften Preis von CHF 280.000 (inkl. Aufgeld) erzielte ein Viererblock der „Winterthur“-Marke auf Brief, der sein Startgebot von CHF 75.000 mehr als verdreifachen konnte, um nur zwei Beispiele zu nennen.

Trends und Entwicklungen

Die außergewöhnlichen Ergebnisse der Auktion sind der beste Beleg für eine historische Entwicklung in der Philatelie. Die Beschäftigung mit Briefmarken ist für viele Menschen wieder in den Fokus gerückt, die in den eigenen vier Wänden die Faszination für Briefe und Marken für sich (wieder) entdecken. Die allgemein steigende Nachfrage, insbesondere im Bereich der Raritäten, zeugt von der Begeisterung der Sammler. Spitzenstücke in ausgewählter Qualität sind begehrter denn je, was vor allem für solche Exemplare mit bedeutender Provenienz gilt. Die Dokumentation der Herkunft und der Geschichte einer Marke oder eines Briefes ist von großem Wert. Dass eine seltene Marke oder ein wertvoller Brief bereits die Kollektion eines berühmten Vorbesitzers schmückte, steigert nicht nur das Interesse, sondern auch das Engagement der Bieter spürbar.

Ein im wahrsten Sinne unverzichtbarer Erfolgsfaktor der zurückliegenden Auktionsserie war einmal mehr das „Online-Live-Bieten“. Das Verbot der Durchführung einer klassischen Auktion mit Saalbeteiligung aufgrund der Entwicklung des Infektionsgeschehens war für viele Sammler kein Hindernis für die aktive Teilnahme an der Versteigerung. Dank der Erfahrung von nunmehr 15 Jahren im Bereich des „Online-Live-Bietens“ konnte sich das Corinphila-Team auf diese Anforderungen wie auch auf die Wünsche der Kunden kurzfristig einstellen. Das bewährte System funktionierte zu jeder Zeit tadellos und bot somit allen Interessenten die Möglichkeit der bequemen Teilnahme an der Versteigerung von zuhause aus. Wie gut dies aufgenommen wurde zeigt die Rekordbeteiligung in diesem Bereich, die zu keiner Zeit so hoch war wie in der vergangenen Auktionswoche.

Die vollständige Ergebnisliste ist online unter www.corinphila.ch verfügbar.

Die nächste Corinphila Auktionsserie findet vom 7. bis 12. Juni 2021 in Zürich statt (Einlieferungsschluss: 15. April 2021). Weitere Informationen bei: Corinphila Auktionen AG, Wiesenstrasse 8, 8032 Zürich/Schweiz, Telefon: + 41 (0)44 389 91 91, Telefax + 41 (0)44 389 91 95, E-Mail: info@corinphila.ch, Internet: www.corinphila.ch

Abbildungen

Europa & Übersee (257. Auktion)

Lot 1247: Romania 1858, 27 parale on rose, used. Provenance: King Farouk collection (1954), CHF 24'400.- (incl. buyer's premium)

Lot 1593: Mauritius 1848, 1 d. orange-vermilion, earliest impression, used. Provenance:  Maurice Burrus collection (1963) CHF 17'690.- (incl. buyer's premium)

Lateinamerika – Brian Moorhouse (258. Auktion)

Lot 3481: Guatemala 1871, 1 c. ochre on buff, a pair and a strip of four used on cover to Coban. CHF 34'100.- (incl. buyer's premium)

Ecuador (259 Auktion)

Lot 4007: 1872, 1 real orange buff and 1 real yellow used in combination with France 1867, 30 c. laureated 30 c. brown (pair) on cover to Lima.  CHF 11'590.- (incl. buyer's premium)

Italien, Frankreich und Europäische Staaten – Die Sammlung Ing. Pietro Provera (260. Auktion)

Lot 5581: Stato Pontificio 1856, 1 sc. carmino piu coppia 5 baj. rosa chiaro su lettera diretta a Lisbona. CHF 35'380.- (incl. buyer's premium)

Markenausgaben privater Dampfschifffahrts-Gesellschaften ( 261. Auktion)

Lot 6246: Danube & Black Sea Line Steamers (T.B.Morton & Co.) 1870, 1 pi. red used with 1872, 10 pa. on entire from Constantinople to Galatz. Provenance: Julius Steindler collection (1972) CHF 17'690.- (incl. buyer's premium)

Lot 6279: Lady McLeod 1847, (5 c.) blue used on cover from San Fernando to Port of Spain. Provenance: Philipp von Ferrary (1929), CHF 19'520.- (incl. buyer's premium)

Sammlung ERIVAN (262. Auktion)

Los 7003: Zürich 1843, Der 'Notariat Greifensee-Brief' mit Zürich 4 Rp. und Zürich 6 Rp. im Paar als Einschreiben nach Wildberg. Provenienz: Paul Mirabaud (Weltausstellung Paris 1900), Emil Diem-Saxer (NABA 1934, Zürich), Maurice Burrus (1964), 'HELVETICUS' (1991). CHF 658,800.- (inkl. Aufgeld)

Los 7010: Zürich, die 'Winterthur' 2 1/2 Rp. im Viererblock mit blau-grüner Rosette gestempelt auf Brief. Provenienz: Paul MIrabaud (Weltausstellung Paris 1900), Alfred F. Lichtenstein (IPOSTA 1930, Berlin), CHF 280'600.- (inkl. Aufgeld)

Deutsch-Französischer-Krieg – Auswirkungen auf die Schweizer Postgeschichte (263. Auktion)

Los 8523: 1871, Portofreiheit für die in der Schweiz internierte Bourbaki Armee: Brief mit Ägyptisch-Italienischer Kombinationsfrankatur aus Kairo nach Schaffhausen an einen französischen Kriegsgefangenen, nachgesandt mit 'Gratis-Portofreiheitsmarke' nach Chambery und Verseilles. CHF 12'200.- (inkl. Aufgeld)

Schweiz & Liechtenstein (264. Auktion)

Los 8163: 1850, RAYON II, 10 Rp. mit kopfstehendem Gelbdruck, gestempelt. CHF 73'200.- (inkl. Aufgeld)