Tradition und Erfahrung in klassischer Philatelie seit 1919

Pressemitteilung Auktion Juni 2019

„Vicenza-Brief“ für CHF 150.000 bei Corinphila versteigert – Briefmarken der Sammlung ERIVAN erzielen Höchstpreise bei Corinphila-Auktionsserie in Zürich (11.–17. Juni 2019)

Der erste Teil des Verkaufs der legendären Briefmarkenkollektion „Österreich & Lombardei-Venetien“ aus der Sammlung ERIVAN war einer der zahlreichen Höhepunkte der Corinphila-Versteigerungsserie der vergangenen Woche in Zürich. Ein anonymer Bieter aus Italien ersteigerte die wertvollste Rarität, den „Vicenza-Brief“ von Lombardei-Venetien, für 150.000 Schweizer Franken. Diese und weitere Raritäten waren Teil der beispiellosen Briefmarkensammlung des deutschen Unternehmers Erivan Haub. Insgesamt erzielten die 90 seltenen Briefmarken und Briefe, die am 14. Juni 2019 in Zürich unter den Hammer kamen, eine Summe von über einer halben Million Schweizer Franken!

Der Auftakt der ERIVAN-Auktionsserie war integriert in die internationale Corinphila-Auktionswoche vom 11. bis 17. Juni 2019. Bereits im Vorfeld wurde mit einem hohen Interesse der Sammler gerechnet – der Verkauf übertraf letztlich alle Erwartungen. «Sammler und Händler aus der ganzen Welt zeigten sich überaus motiviert und steigerten die Ausrufpreise in intensiven Wettkämpfen zwischen Saal-, Telefon- und Online-Bietern in teils sensationelle Höhen», so Antoine Clavel, Geschäftsführer des Auktionshauses Corinphila.

Außergewöhnliche Auktionsergebnisse bestätigen positive Trends in der Philatelie

Im Jahr des 100-jährigen Firmenjubiläums kam mit den Auktionen 234 bis 243 vom 11. bis 17. Juni 2019 das größte und wertvollste Angebot der vergangenen 20 Jahre zum Ausruf. Zehn Auktionskataloge, davon neun Sonderkataloge, boten Philatelie und Postgeschichte der Spitzenklasse, begehrte Raritäten, einzigartige Sammlungen und zahllose Höhepunkte an allen Tagen.

Die eidgenössische Philatelie beeindruckte erneut mit beachtlichen Zuschlägen. Die Schweizer Klassik bot begehrte Einzelmarken, Briefstücke und Briefe, die erneut auf große Nachfrage trafen. Den Spitzenzuschlag sicherte sich eine Rayon II 10 Rp. im Erstabzug mit vollständiger Kreuzeinfassung, die CHF 95.000 erzielte (Los 8318 – Startpreis: CHF 70.000). Eine Genfer Waadt 4 im waagerechten Paar auf Briefstück wurde für CHF 90.000 zugeschlagen (Los 8105 – Startpreis: CHF 60.000). Eine wunderschöne Basler Taube im sog. Probedruck im senkrechten Luxuspaar mit grosser Bogenecke konnte seinen Startpreis von CHF 20.000 sogar mehr als verdoppeln und wurde für CHF 46.000 verkauft (Los 8121). Mit einer Steigerung um mehr als das Vierfache beeindruckte eine Zürich 4 mit farblosem Prägestempel des Papierherstellers, die für CHF 25.000 einen neuen Besitzer fand (Los 8033 – Startpreis: CHF 6.000).

Ein Trend, der sich auch in der zurückliegenden Auktion eindrucksvoll bestätigte, war die anhaltend starke Nachfrage nach ungebrauchten Briefmarken der Klassik und Semi-Klassik. Sammelgebiete von Europa bis Übersee setzten mit den begehrten Ausgaben des 19. Jahrhunderts neue Maßstäbe, wie diverse Beispiele belegen. Eine wunderschöne, ungebrauchte 4 Pence von Ceylon aus dem Jahr 1859 erzielte sensationelle CHF 65.000 (Los 284 – Startpreis: CHF 30.000), ein ungebrauchter zinnoberroter Merkur von Österreich steigerte von CHF 7.000 Startpreis auf beeindruckende CHF 27.000 (Los 1901) und eine ungebrauchte 8 Pence von Neusüdwales erhielt den Zuschlag bei CHF 17.000 (Los 3512 – Startpreis: CHF 7.500). Honduras bot mit seinen beiden ersten Luftpostmarken eine sagenhafte Steigerung um mehr als das Zehnfache des Startpreises: Die beiden Marken wurden für CHF 28.000 zugeschlagen (Los 5463 – Startpreis: CHF 2.500).

Auch der Sonderkatalog „Großbritannien 1840–1910“ beeindruckte mit Spitzenergebnissen für ungebrauchte Marken: ein tadelloser Viererblock der „One Penny Black“ aus der Ferrari-Sammlung (1922) erzielte CHF 42.000 (Los 3009 –Startpreis: CHF 30.000), ein waagerechter Viererstreifen der 2 d. Blau aus der Kollektion von König Carol II. von Rumänien (1951) fand für CHF 65.000 ein neues Zuhause (Los 3016 – Startpreis: CHF 60.000) und ein spektakulärer ungebrauchter Block von zehn Marken der 10 d. Braun von 1848 wurde für CHF 50.000 (Los 3083) zugeschlagen. Das Angebot „Kap der Guten Hoffnung“ aus der Kollektion Besançon bestach mit einem exquisiten Paar der 1 S. grün, welches auf CHF 27.000 gesteigert wurde (Los 4074 – Startpreis: CHF 20.000). Einen beachtlichen Zuschlag von ebenfalls CHF 27.000 konnte eine Woodblock 1 d. erzielen, die bei CHF 10.000 gestartet war. Erwähnenswert ist auch eine ungebrauchte Woodblock 4 d. in Blau, welche für großartige CHF 42.000 zugeschlagen wurde (Los 4103 – Startpreis: CHF 30.000).

Herausragend verlief der Verkauf des Angebotes „Chile – Kolumbus Ausgaben“ (II) aus der Sammlung von Joseph Hackmey. Die ungebrauchten klassischen Ausgaben erzielten Zuschläge, die in weiten Teilen deutlich über den Preisen von MICHEL und Scott lagen – mit Steigerungen um ein Vielfaches der Startpreise. Beispielhaft genannt sei eine seltene ungebrauchte 5 C. Kolumbus Mattbraun (Los 6060), Katalogwert nach Scott USD 1.000, die für CHF 500 ausgerufen und bis auf CHF 4.600 gesteigert wurde. Das entspricht 460% des Katalogwertes! Auch das darauf folgende Los (6061), eine ungebrauchte 5 C. Kolumbus in Orangebraun, erzielte nach einem Startpreis von CHF 500 beachtliche CHF 3.000 – bei einer Katalognotierung von Scott USD 1.450 satte 210 % Katalogpreis! Und dies sind nur zwei Beispiele. Die Briefmarkenkataloge Scott und wohl auch MICHEL müssten nach dieser Auktion ihre Katalogpreise erheblich anpassen.

„Provenance sells“

Ein weiterer Faktor, der in den letzten Jahren zunehmend mehr an Bedeutung gewonnen hat, ist die Provenienz seltener Stücke. „Provenance sells“, brachte Karl Louis, geschäftsführender Gesellschafter des Corinphila Auktionshauses, diesen Trend bereits in der laufenden Auktion auf den Punkt. Intensive Bietergefechte und vielfach außergewöhnlich hohe Zuschläge waren Folge der starken Nachfrage nach Marken mit prominenter Herkunft. Der „philatelistische Stammbaum“ beflügelt das Interesse und die Fantasie der Briefmarkensammler. Das Wissen darum, dass eine seltene Marke oder ein interessanter Brief bereits die Kollektion eines berühmten Vorbesitzers krönte, steigert das Engagement der Bieter spürbar, wie die zurückliegende Versteigerungsserie eindrucksvoll belegen konnte.

Unverzichtbarer Erfolgsfaktor: Online-Live-Bieten

Die Entwicklung der vergangenen Jahre lässt keinen Zweifel daran: Online-Live-Bieten via Internet ist Gegenwart und Zukunft des Auktionswesens. Die aktuellen Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache. Eine Zuschlagsquote bei überseeischen Sammelgebieten von mehr als 50% an Internet-Bieter, die über das bewährte System zum Online-Live-Bieten erfolgreich an der Auktion teilgenommen haben, belegt den Trend eindrucksvoll.

Im Vergleich zu konkurrierenden „Auktionsplattformen“ im Internet liegen die Vorteile für den interessierten Käufer auf der Hand. Anstelle eines starren, zeitgebundenen Verkaufs gegen Höchstgebot zu einem festgelegten Zeitpunkt, bietet die Kombination aus traditioneller Saalauktion mit Online-Teilnahme in Echtzeit alle Möglichkeiten: spontane Entscheidungen können ohne Zeitdruck getroffen werden, der Bieter kann kurzfristig reagieren, wenn es darauf ankommt, ein Zuschlag erfolgt erst, wenn keine Gebote mehr eingehen, und es besteht immer die Möglichkeit, kurzfristig das Budget anzupassen und nochmals ins Auktionsgeschehen einzugreifen. Bieter aus aller Welt nutzen diese Vorteile mit großem Erfolg, wie die Auktionen der letzten Jahre gezeigt haben – Tendenz steigend.

Auch für Einlieferer, die so eine weitaus größere Reichweite für den Verkauf ihrer philatelistischen Schätze erreichen, ist dies ein entscheidender Erfolgsfaktor. Die Wahl eines Auktionshauses, das diese Entwicklung aktiv mitgestaltet und alle Möglichkeiten der Teilnahme bietet, zahlt sich für den Einlieferer nachweislich aus.

Die vollständige Ergebnisliste ist online unter www.corinphila.ch verfügbar.

Die nächste Corinphila Auktionsserie findet vom 3. bis 7. Dezember 2019 in Zürich statt (Einlieferungsschluss: 15. September 2019). Im Rahmen der Dezember-Auktionsserie werden unter anderem die ersten Teile der Kollektionen „Schweizer Kantonal- und Bundesmarken“ sowie „Zeppelinpost“ aus der Sammlung ERIVAN ausgerufen. Hier bietet sich erneut die Gelegenheit zum Erwerb grösster Seltenheiten aus der einmaligen Sammlung des Unternehmers Erivan Haub.

«Historische Momente der Philatelie liegen vor uns. In den nächsten fünf Jahren werden die Unternehmen des Global Philatelic Network, Heinrich Köhler in Wiesbaden, H.R. Harmer in New York und Corinphila Auktionen in Zürich die Ehre haben, den krönenden Abschluss von Erivan Haub im Geschichtsbuch der Philatelie zu schreiben», sagt Karl Louis, geschäftsführender Gesellschafter des Corinphila Auktionshauses.

Weitere Informationen bei: Corinphila Auktionen AG, Wiesenstrasse 8, 8032 Zürich/Schweiz, Telefon: + 41 (0)44 389 91 91, Telefax + 41 (0)44 389 91 95, E-Mail: info@corinphila.ch, Internet: www.corinphila.ch