Losnr. 1705 - 234.-243. Auktion
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Losnr. : 1705 Österreich
1809 (31. Okt.): Eigenhändig geschriebener und signierter Brief vom Tiroler Freiheitskämpfer Andreas Hofer (1767-1810) auf kompl. Briefbogen von Matrey am Brenner als Estaffettenbrief "Durch Ordonanz eiligst eiligst eiligst" mit Absendervermerk: "Vom Oberkommando Tirol" und rücks. zwei Siegel mit dem Tiroler Adler, adressiert "An den Herrn Anwalt Josef Gufler zu St. Leonhard im Passeiertal" mit dem dramatischen Nachsatz "nur nicht verzweifeln Andere Hofer". Geschrieben als Oberkommandierender der Tiroler Truppen am Vorabend zur vierten und letzten Schlacht am Bergisel nahe Innsbruck, bei der die Tiroler Truppen vernichtend geschlagen wurden. Ein Brief von grosser historischer Bedeutung. Attest Dr. Gerald Heschl (2018)rn "Es war Hr. Baron Lichtenthurn mit der Nachricht des Friedens hier angekommen - nach welchem Frieden unser liebes Vaterland wieder unter Bajern kommen sollte. Was würde das wohl abgeben - schrecklicher Gedanke- Es ist daher nicht möglich, dieses einzugehen - hin wären wir doch auf alle Fälle. Das volk gibt es durchaus nicht nach, alles ist wüthend zum Angriff - alles schreit lieber gschwind tod - als noch einmal unter Bajern kommen. Heute Nacht wird nun also den Feind in Innsbruck überfallen. Machet daher Anstalt zu einer Andacht - denn nur durch augenscheinliche Hilfe des Himmels können wir gerettet werden. Schreckliche Lage - Aber Gott war noch immer bei uns - er wird uns auch diesmal retten - wie er einst das Volk Israel gerettet hat. ich hoffe es sicher, dass Gott uns nicht verlassen werde. Nur nicht verzagen - andere hofer"rnAm 28. Januar 1810 wurde Hofer verraten und gefangengenommen. In Mantua kam er vor ein französisches Kriegsgericht. Das Todesurteil durch Erschiessen wurde am 20. Februar 1810 vollstreckt.rnJosef Gufler heiratete 1792 Gertraud, die Schwester von Andreas Hofer. Gufler war 1809 Führer des Oberinntaler Landsturmes.Ausruf : 7.500 CHFZuschlag : nicht verkauft