Losnr. 1024 - 234.-243. Auktion
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Losnr. : 1024 Württemberg
Württemberg Sammlung DAS KAPREGIMENT 1784/1808, 22 Briefe und Schriftstücke (Passierscheine) von der ersten Kontaktaufnahme des in Diensten der Niederländisch-Ostindischen Kompanie V.O.C. stehenden Württembergischen Kriegskommissarius Ludwig Friedrich von Knecht betr. Stationierung eines Infanterie-Regiments am Kap der Guten Hoffnung, bis hin zum beschwerlichen Marsch der Württembergischen Truppen nach Holland. Am 1. Oktober 1786 schloss Herzog Carl Eugen von Württemberg mit der Niederländisch-Ostindischen-Kompanie einen Vertrag über militärische Unterstützungsleistungen ab (Subsidien-Vertrag). Für die Aufstellung des Regiments stand nur wenig Zeit zur Verfügung. die dafür benötigte Mannschaft wurde im Herzogtum Württemberg und angrenzenden Reichsstädten geworben und in Ludwigsburg zusammengezogen. Am 2. Mai 1787 wurde das erste Bataillon in Vlissingen (Holland) vereidigt. Die Sammlung beginnt mit einem Brief mit kompl. Inhalt von Ludwig Friedrich Knecht, datiert Vlissingen 16. Juni 1784, dem Kriegskommissare in Diensten der V.O.C. mit Unterschrift an den württemb. Oberst. von Nicolai in Arnheim, darauf folgen zwei eigenhändig geschriebene Briefe von Herzog Carl Eugen (1728-1793) adressiert an Oberst v. Nicolai. Der Durchmarsch der Truppen nach Holland durch die versch. deutschen Fürstentümer erwies sich daraufhin als schwierig. Der Brief vom 21. November von Darmstadt 21. Nov. 1786 nach Stuttgart ermöglicht den herzoglichen 'Rekruten' den Durchmarsch durch Hessen, während in der Pfalz die Truppen gestoppt wurden, gemäss den beiden Briefen vom Speyer 29. November und Frankfurt 10. Dez. 1786 an General Nicolai in Ludwigsburg. Erst im Januar 1788 wird der Durchmarsch über Neckar und Rhein von Pfalzgraf und Kurfürst Karl Theodor gestattet, was im vorliegenden Brief mit papiergedecktem Siegel von München 15. Januar betätigt wird. Im Rheinland wird der Zug jedoch wieder gestoppt: " ... dem Uns gethanen Ansuchen um Durchzug für 200 Mann zur Ergänzung der holländisch Ostindischen Compagnie, wegen der seit einigen Jahre in Unseren Landen gehabten vielen Durchzüge das erwartende Gnügen zu leisten nicht vermögens sind, und Unsere dadurch schon hart getroffenen Unterthanen mit derlei Durchzügen, wenn nicht die höchste Nothwenigkeit und die Reichsgesetze Uns dazu auffordern, gern zu verschonen suchen." so das signierten Schreiben von Maximilian Franz von Österreich, Kurfürst und Erzherzog von Köln an Herzog von Württemberg nach Hohenheim (Bonn 21. Januar 1788). Daraufhin mussten neue Wege gesucht werden, aber auch durch das gebirgige Sauerland gab es kein Durchkommen. Erst im Juni 1788 konnte die Reise weitergehen. Neben den erforderlichen Durchmarschrechten musste auch die Bezahlung für Unterkünfte usw. sichergestellt. werden. Davon zeugt ein Brief eines württemb. Kaufmanns aus Köln, datiert vom 16. Nov. an den Staatsminister Freiherr von Kniestedt in Stuttgart sowie drei Briefe von Middelburg an General von Nicolai betr. div. Geldtransfers und Zahlungsschwierigkeiten der V.O.C.rnEinmalige Zusammenstellung, sauber aufgezogen auf A3 Blättern, alle Briefe mit kompl. Transkriptionen und Übersetzungen. Von den insgesamt 3'200 aus Württemberg abmarschierten Soldaten, kehrten 1808 nur etwa 100 zurück.Ausruf : 4.000 CHFZuschlag : 3.750 CHF